Käferbekämpfung im Haushalt

Die Lagererzwespen sind natürlich vorkommende Gegenspieler einiger vorratsschädigender Käferlarven. Die Fähigkeit, versteckt im Korn lebende Käferlarven zu finden, macht diese Schlupfwespen für die biologische Bekämpfung besonders interessant.

Die Käferlarve wird durch das Korn hindurch angestochen und paralysiert, in dem die Schlupfwespe ihren Legestachel in das Korn einbohrt und ein Ei an die Käferlarve ablegt. Die Larve der Lagererzwespe ernährt sich während ihres Wachstums von der Käferlarve. Nach der Verpuppung nagt der Nützlinga ein Loch in das Korn und verlässt es auf der Suche nach weiteren Schädlingen.

Bei etwa 26 °C (70% LF) dauert die Entwicklung circa 3 Wochen, wobei die Weibchen nach dem Schlupf etwa zwei Wochen lang leben. Ein Lariophagus-Weibchen ist nur 2-3 mm groß. Diese Nützlinge sind schwarz und schimmern leicht metallisch (daher auch die Bezeichnung „Erz“-wespen).

Folgende Käferarten werden von Lagererzwespen parasitiert:

  • Australischer Diebkäfer
  • Brotkäfer
  • Bohnenkäfer
  • Erbsenkäfer
  • Getreidekapuziner
  • Getreidemotte
  • Kornkäfer
  • Kräuterdieb
  • Messingkäfer (siehe unten Detailbeschreibung)
  • Kugelkäfer (siehe unten Detailbeschreibung)
  • Reiskäfer
  • Tabakkäfer
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Anwendungsempfehlung

Lagererzwespen können präventiv eingesetzt werden (abhängig von der Situation). Zur Einlagerung werden sie 2-3 Mal im Abstand von 14 Tagen ausgebracht. Bei einem Vorbefall oder bei einer Leereraumbehandlung können die Nützlinge auch kurativ eingesetzt. Die Anwendung und Anzahl der Nützlinge ist immer abhängig vom Befall, der Lagergestaltung, den Klimabedingungen.

Messingkäfer und Kugelkäfer treten in den letzten Jahren vermehrt auf und verunsichern die Bewohner von alter Häusern oder Fachwerkhäusern. Die Kugel- und der Messingkäfer gehören zur Familie der Diebskäfer. Sie haben einen kugeligen Körper und erinnern in ihrem Erscheinungsbild fast an Spinnen.

Der Messingkäfer (Niptus hololeucus)

Der Messingkäfer (Niptus hololeucus) wird bis zu 5 mm lang und fällt durch die dichte goldgelbe Behaarung auf. Er befällt Getreidearten und -produkte. Aber auch Federn, pflanzliches Polstermaterial und alternative Dämmstoffe sind vor ihm nicht sicher. Zum Problem wird er oft häufig in alten Häusern, in denen hohle Zwischendecken oder unsanierte Wände vorhanden sind. Bei starkem Befall können auch Schäden an der Bausubstanz entstehen.

Das Käferweibchen legt bis zu 30 Eier am Substrat ab. Wenn nötig, legen die Käfer auch größere Strecken zurück, um für den Nachwuchs geeignete Bedingungen zu finden. Die Larvenstadien, aber auch die Käfer fressen an tierischen und pflanzlichen Stoffen, können sich allerdings an Textilien nicht weiterentwickeln. Die Verpuppung erfolgt in einem Gespinstkokon. Bei einer Temperatur von ca 20°C (70%LF) dauert die Entwicklung vom Ei bis zum Käfer etwa 7 Monate, liegt die Temperatur um 5° höher, dann beschleunigt sich die Entwicklung auf nur noch 70 Tage!

Der Kugelkäfer (Gibbium psylloides)

Gegensatz zum Messingkäfer befällt der Kugelkäfer auch getrocknete Gewürze und Kräuter. Der Kugelkäfer (Gibbium psylloides) ist mit ca. 4 mm Länge etwas kleiner als der Messingkäfer. Der  Körper ist mehr eiförmig, haarlos und glänzt glasartig in Braunrot. Nur die Fühler und Beine sind mit feinen goldgelben Häarchen überzogen. Die Weibchen legen ihre Eier einzeln am Nährsubstrat ab, und diese werden von Krümmeln und Staub umhüllt.

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Die Entwicklung vom Ei bis zum Käfer dauert bei 23°C (70%LF) etwa 3 Monate. Die Käfer können Hungerzeiten bis zu 50 Tage lang überleben. Auch sie können in kurzer Zeit weite Strecken zurück legen, sind aber nicht in der Lage senkrecht an der Wand hoch zu laufen.

Die Nützlinge sollten in einem befallenem Haus dort ausgebracht werden, wo die Käfer aus dem Mauerwerk heraus kommen. Dazu können vorhandene Öffnungen genutzt werden. Sind keine Öffnungen zu finden, dann müssen an unauffälliger Stelle kleine Löcher als Zugang gebohrt werden.

Zur Köderung oder zum Fangen der Käfer kann doppelseitiges Klebeband angebracht werden. Auch ein ausgelegtes, feuchtes Tuch lockt die Käfer an.

Einsatzbedinungen für die Nützlinge

Die Nützlinge können ganzjährig ausgebracht werden, die Temperatur sollte bei mind. 16-20°C liegen, d.h. im Frühjahr kann Ende April mit der Bekämpfung begonnen werden. Natürlich darf während und nach dem Einsatz der Lagererzwespen keine chemische Behandlung erfolgen, dies schließt auch Mittel wie z.B. Kieselgur ein.

Wie alle Nützlinge, reagieren auch Mottenschlupfwespen sehr empfindlich und sterben daran. Die Wartezeit kann bis zu 6 Wochen betragen. Zusätzlich können die Käfer durch Maßnahmen wie große Hitze (60-70°C), tiefe Kälte (-25 °C) oder biologische Präparate (Neem) bekämpft werden. Wobei bei Hitze und Kälte Vorsicht geboten ist, da es hier zu einer Schädigung der Materialien kommen kann.

Wir beraten Sie gerne bei Fragen zum Einsatz.

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