40 Jahre Trichogramma-Stammzucht
05. Dezember 2017

In den letzten 4 Jahrzenten haben verschiedene Akteure dazu beigetragen, eine umfangreiche Lebendsammlung (Stammzucht) von Trichogramma zu etablieren und zu erweitern. Die ursprüngliche Stammzucht wurde in der damaligen BBA (jetzt JKI) in Darmstadt angelegt und kam um die Jahrtausendwende zu AMW. Hier wurde sie stetig erweitert und optimiert.

Eine erste gezielte Köderung (2013/14) im Rahmen der Promotion unseres Mitarbeiters Tore Kursch-Metz brachte viele weitere Stämme hervor, die in die Stammzucht aufgenommen wurden. Das von ihm weiterentwickelte Verfahren zur Köderung kam ebenfalls während der zweiten Phase des GBOL-Projektes (German Barcode of Life https://www.bolgermany.de/ ) zur Anwendung. 2016 und 2017 köderten zeitweise bis zu 30 freiwillige Partner von der Ostsee bis zum Oberrhein Trichogrammen, die in die Stammzucht integriert wurden.

In den letzten 5 Jahren konnten so von Tore Kursch-Metz knapp 40.000 Fallen in der Zeit von April bis Oktober verteilt und untersucht werden. Die dazu entwickelte Logistik hat Woche für Woche – neben der regulären Arbeit – reibungslos funktioniert. So wuchs die Sammlung stetig auf heute rund 350 Stämme an, die 27 Arten zuzuordnen sind. In der Sammlung sind auch Stämme aus Süd- und Nordamerika, Europa und Afrika in Zucht. Der älteste erhaltene Stamm stammt aus dem Jahr 1982.

Für die Sicherung, Kontrolle und Dokumentation der Sammlung sind verschiedene Maßnahmen entwickelt und etabliert worden. Eine der Wichtigsten ist die molekularbiologische Identifizierung der Arten, die bei AMW durchgeführt wird. Im Rahmen des GBOL-Projektes sind außerdem über 2300 Proben im Staatlichen Museum für Naturkunde Stuttgart hinterlegt worden.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Partnern, die mit großen Engagement und Enthusiasmus Woche für Woche die Ködereinheiten ausgebracht und eingesammelt haben.

Viva Trichogramma!